Die Hege des Rotwilds im Winter
(Lehrgangsteilnehmer eines online-Kurses und eines Präsenzkurses haben an einer Fütterung von Rotwild teilgenommen.)
Während der Wintermonate wird Rotwild in Wintergattern gehegt. Die Hegemaßnahme hat dabei nicht nur die Fütterung des Wildes zum Ziel, sondern beabsichtigt eigentlich, das gerne wandernde Rotwild während des Winters im Gatter zu binden.
Hauptziel ist es dabei zu verhindern, daß in der kargen (Winter-)Notzeit, außerhalb von gesetzlich festgelegten Rotwildgebieten, umherziehendes Rotwild in Hungersnot gerät und dadurch zwangsläufig an Bäumen schält. Ein geschälter Baum ist aufgrund der fehlenden Rinde spätestens im folgenden Sommer ein toter Baum und somit ein erheblicher Schaden für den Waldbesitzer. Aus Sicht einer kosten- und monetärorientierten Gesellschaft ist dies nicht hinnehmbar.
Mittels einer Ausnahmegenehmigung der Besitzer und des Berufsjägers eines Wintergatters war es einem Lehrgang der Jagsdschule Weitnau möglich an einer Rotwildfütterung in einem Wintergatter aus nächster Nähe teilzunehmen. Für unsere Lehrgangsteilnehmer war es eine willkommene Gelegenheit, praktische Erfahrungen beim Beobachten der imposanten Tiere und bei deren Fütterung zu sammeln.
Bekanntlich ist Ruhe das oberste Gebot für alle Arten von Wild in deren Lebensräumen, vor allem im Winter. Aus diesem Grunde verzichten wir an dieser Stelle auf die Nennung des Namens und den Ort des Wintergatters. Nicht verzichten wollen wir, uns an dieser Stelle noch einmal herzlich und aufrichtig für diesen lehrreichen und schönen (kalten) Winternachmittag bei dem verantwortlichen Berufsjäger und den Besitzern des Wintergatters zu bedanken.
Zusätzlich ist es uns ein Bedürfnis, mit diesem Bericht darauf hinzuweisen, welche Arbeit und Kosten von vielen Jägern für die Erhaltung unsserer heimischen Wildarten, besonders für Rotwild, im Verborgenen erbracht werden. Auf den intensiven Gebrauch der Kamera, haben wir in Anwesenheit des Rudels selbstredend verzichtet, um die Beunruhigung so gering wie möglich zu halten. Wir hoffen dennoch, daß uns trotzdem ein paar interessante Schnappschüsse gelungen sind.
Hans A. Werner, Jagdschule Weitnau