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Wilderei

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Fall 2

Im Dezember 2016 wurden obige Hinweise auf einen relativ frischen Laufschuss bei Rehwild nachmittags gefunden. Merkwürdig daran war besonders, dass sich der Anschuss an einer Stelle befand, an der ein ausgebildeter Jäger/in niemals auf Wild schießen würde.

Es handelte sich um einen Waldweg durch dichtes Gehölz und schwieriges Gelände, mitten im Revier. Der Weg eröffnet dort lediglich einen Schusskanal von 3 Meter Breite. Quer wechselndes Wild kann an dieser Stelle niemals genau und präzise für einen waidgerechten Schuss aufgefasst werden. Selbst von einem geübten Schützen aus nächster Entfernung nicht. Ein Schuss an dieser Stelle  musste zwangsläufig zu einer nicht sofort tödlichen Verletzung auf das sich in Bewegung befindende Wild führen. Der oder die Wilderer müssen demnach zu Fuß im Revier unterwegs gewesen sein.

Eine sofortige eingeleitete Nachsuche mit unserem Hund führte uns in ca. 180 Meter Entfernung zu einem verlassenen Wundbett. In unmittelbarer Nähe des Wundbettes fanden sich dann die Überreste des angeschossenen Rehwildes. Nach dem Schuss hatte sich das (vermutlich am rechten Vorderlauf) schwer verletzte Wild ins Wundbett geflüchtet. Anhand des Spurenbildes Vorort war das weitere grausige Geschehen gut im Nachhinein zu rekonstruieren. Während der Nacht wurde das kranke Reh vom Fuchs gefunden und bei lebendigem Leib zerrissen und gefressen. Der entsprechende Fuchs hatte  das Wundbett und die Überreste vom Reh noch zusätzlich mit seiner Losung markiert. Es war nicht mehr möglich das ungefähre Alter des Rehs festzustellen. Vermutlich handelte es sich um ein Geißkitz.


Anschuss: eindeutige Hinweise auf einen Laufschuss


Verlassenes Wundbett


Überreste des Risses vom Fuchs


Abgetrenntes Haupt des Geißkitzes mit zerbissenem Muffel